mit Gott

Der christliche Glaube stellt eine grundlegende, eine radikale Verbundenheit in den Mittelpunkt: die Verbundenheit mit Gott. In der Bibel gibt es viele Worte, die auf diese Verbundenheit weisen: Allem voran die Liebe zu Gott und den Menschen. Aber auch der Bund, den Gott mit den Menschen schließt. Die leiborientierte Philosophie kommt einer elementaren Verbundenheit menschlicher Existenz auf die Spur. Der christliche Glaube sieht in all den Erfahrungen der Verbundenheit Hinweise auf eine noch grundlegendere Verbundenheit, nämlich der Verbundenheit mit Gott.

Gerade weil die Verbundenheit mit Gott sich gerade durch die Verbundenheit zu anderen Menschen und in der Verbundenheit zur Welt zum Ausdruck bringt, kann und muss sich die Rede von Gott immer wieder auch in diesen konkreten Erfahrungen von Verbundenheit bewähren. Doch geht die Verbundenheit mit Gott nicht in der Verbundenheit mit Menschen und der Welt auf. Der christliche Glaube bezeugt die Verbundenheit zu Gott als Antwort auf einen vorweg schon ergangenen Bundesschluss Gottes mit den Menschen. Wir Menschen erkennen uns dann als Geschöpfe Gottes, die immer wieder auf seine Gnade angewiesen sind und aus seiner Verheißung leben. Menschen sind endliche Wesen. Es ist die Hybris des Menschen, die eigene Endlichkeit und Bedingtheit immer wieder zu vergessen. Der Glaube an Gott erinnert an die Relativität der eigenen Erkenntnisse und weist auf eine größere Wirklichkeit, die sich über Theorien und Konzepte nicht einholen lässt.

Traditionelle Aussagen des Christentums werden für viele in der Moderne immer unverständlicher. Wer oder was ist Gott? Was bedeuten so zentrale Begriffe wie Schöpfung oder Erlösung? Was meint die in der modernen Welt so fremde und verstörende Rede von der Auferstehung? Sind Kirchen überhaupt noch relevant für die Gesellschaft und wenn ja, in welcher Weise? Diese Fragen sind aber nicht zu beklagen, vielmehr entstehen sie notwendigerweise, weil die Verbundenheit mit Gott ein bleibendes Geheimnis ist, das auch mit den Mitteln moderner Wissenschaft und aktueller Philosophie immer nur unvollkommen zum Ausdruck gebracht werden kann. Mehr zum Thema „“Aktuelle Diskussionen zu Theologie und Kirche“

Jede Rede von Gott ist geprägt durch die Erkenntnis der eigenen Endlichkeit. Dies ist der Kern der weisheitlichen Theologie. Sie weiß um ihre eigenen Grenzen und sucht Antworten deshalb vorsichtig und verkündet sie nicht als letzte Wahrheiten. Der Glaube an Gott unterscheidet zwischen dem menschlichen Wissen und der göttlichen Wahrheit. Die göttliche Wahrheit ist immer auch Kritik jeder menschlichen Erkenntnis, auch jeder theologischen Erkenntnis. Die Annäherungen an eine weisheitliche Theologie wurden in vielen Veranstaltungen in Kooperation mit Prof. Johannes von Lüpke, Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel, erprobt. Mehr zum Thema „Weisheitliche Theologie“