Mobil bleiben – nachhaltig werden

Welche nachhaltigen Zukunftsperspektiven gibt es für individuelle Mobilität? Welche Strategien und Modelle sind denkbar, die unserem Grundbedürfnis nach Mobilität Rechnung tragen, aber dennoch die globalen Ressourcen schonen?

Die Fahrtzeiten zwischen Wohn- und Arbeitsort betragen heute oft eine Stunde und mehr. Familienmitglieder und Freunde wohnen häufig nicht mehr in unmittelbarer Nachbarschaft. Andererseits sind kulturelle Angebote und entfernte Urlaubsziele durch die modernen Verkehrsmittel schneller erreichbar.

Mobilität heute ist energie-intensiv
All das führt zu mehr individueller Mobilität und damit gleichzeitig zu einer sehr energie-intensiven Lebensweise. Das hat Schattenseiten für die Umwelt, denn viele dieser Strecken legen wir mit dem Auto zurück und auch die Zahl der Flugreisen steigt immer noch an.

Wie könnte man Mobilität und Klimafreundlichkeit besser miteinander verbinden?
Bei dieser Frage setzte eine Tagung im Jahr 2014 an, die bereits heute bestehende und darüber hinaus denkbare Alternativen vorstellte: Mobilität – Zur Zukunft eines menschlichen Grundbedürfnisses.

Zum Einstieg: Überblick über Mobilität heute und morgen
Eröffnet wurde die Tagung mit einem Referat über Wege zu einer nachhaltigen Mobilität. Dieser Beitrag kam von Ruth Blanck vom unabhängigen Öko-Institut e. V. Berlin, einer europaweit führenden Forschungs- und Beratungseinrichtung.

Diesen Beitrag ergänzte Ulrich Christenn, Öffentlichkeitsreferent bei der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, mit einem spirituellen Impuls: „Die Seele geht zu Fuß. Theologisch-diakonische Gedanken in einer zunehmend mobilen Gesellschaft.“

Dann: Beispiele aus der Praxis
Danach ging es ganz praktisch darum, wie wir Mobilität und Umweltschutz im Alltag besser miteinander vereinbaren können:

Praxisbeispiel 1: Nachhaltige Mobilitäts-Konzepte für Organisationen

Der geschäftsführende Gesellschafter der Firma EcoLibro GmbH, Michael Schramek, stellte alternative Konzepte für Organisationen vor: Fuhrpark, Dienstreisen, Service-, Produktions- und Lieferverkehr sowie die Fahrten der Mitarbeiter zum Arbeitsplatz lassen sich so umgestalten, dass die Umwelt weniger belastet wird, gleichzeitig aber auch Kosten reduziert werden und die Mitarbeitenden von den neuen Lösungen profitieren.

Praxisbeispiel 2: Neues Car-Sharing-Konzept

Car-Sharing Konzepte gibt es schon länger, doch das Konzept von RUHRAUTOe ist neu: Es vernetzt die Nutzung von Elektro-Autos und das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs miteinander. Andreas Allebrod, geschäftsführender Gesellschafter der Drive-CarSharing GmbH, engagiert sich in diesem Projekt und berichtete über Konzept und Erfahrungen.

Praxisbeispiel 3: Kirchliche Initiativen
Zwei bereits bestehende kirchliche Initiative nahmen die Veranstalter ebenso in den Blick: die Initiative der Trinitatisgemeinde Bonn zur Einführung eines Bürgertickets und die erfolgreiche Aktion „Autofasten“ an der Saar.

Praxisbeispiel 4: Pädagogische Angebote
„Mobilitätsbildung – je früher, desto besser“, davon ist Anja Hänel vom Verkehrsclub Deutschland e.V. überzeugt. Sie stellte Konzepte und Aktionen für Kindergarten und Grundschule vor.

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