Internationale Tagung 2009 „Über Darwin hinaus“

Die unabgeschlossene Geschichte des naturwissenschaftlichen Fortschritts

Charles Darwin (1809 – 1882). Foto: Wikimedia Commons

2009 war ein Darwin-Jahr im doppelten Sinne: Der Geburtstag von Charles Darwin, dem Begründer der Evolutionstheorie, jährt sich zum 200. Mal und vor 150 Jahren, 1859, erschien sein  epochales Werk „Die Entstehung der Arten“. „Die Weltsicht eines jeden denkenden Menschen der westlichen Welt sei nach dem Erscheinen dieser Untersuchung eine ganz andere gewesen als zuvor.“ Dies konstatierte 1994 der Evolutionsbiologe Ernst Mayr. Darwin entwickelt in dieser Schrift eine Theorie über die Entwicklung der Arten im Lauf der Erdgeschichte, die für die Evolutionsforschung bis hin zur Genetik zur Grundage wurde. Durch seine Forschungen kam Darwin zu dem Schluss: „Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung, sondern ein natürliches Glied in Kette der Mannigfaltigkeit des Lebendigen (…)“.

Akademie-Veranstaltung zum Darwin-Jahr 2009

Stehen seit Darwin Naturwissenschaften und Theologie in Konkurrenz bei der Deutung der Welt – oder eröffnen sie nur beide unterschiedliche Sichtweisen und komplettieren so einander?
Diese Frage spielte auch eine Rolle bei der Akademie-Tagung aus Anlass des Darwin-Jahres:

Über Darwin hinaus?! Beyond Darwin?!
Die unabgeschlossene Geschichte des naturwissenschaftlichen Fortschritts – The never ending Story of Scientific Progress
29. Juni 2009 – 1. Juli 2009

Die Geschichte der Wissenschaft kann gelesen werden als eine ungebrochene Geschichte wissenschaftlicher Innovationen und der steten Erweiterung des menschlichen Wissens. Der wissenschaftliche Fortschritt gilt als ein Pfeiler eines wissenschaftlichen Weltbildes. Doch ist die Entwicklung der Wissenschaft wirklich so geradlinig, wie es das Bild nahe legt? Ist es nicht so, dass es immer auch Innovationen, neue Theorien gab, die nicht einfach nur das Alte verbesserten, sondern die ganz neue Wege einschlugen? Was heißt diese Entwicklungsfähigkeit für den Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie? Kann die Wissenschaft ein eindeutiges Weltbild behaupten, dessen Pfeiler unverrückbar bestehen bleiben werden?

Die Auftaktveranstaltung im Zoologischen Forschungsmuseum König war Charles Darwin gewidmet.

Die Tagung setzte die Reihe der Kooperationen mit dem europäischen Verbund ESSSAT , dem Studienwerk Villigst und der Forschungsstätte der Evangelishen Studiengemeinschaft (FEST) fort. Wie bei den vorausgegangenen Tagungen gab es auch dieses Mal mehrere Workshops mit aktuellen Beiträgen zum Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie.

 

Tagungsdokumentation in der Reihe „Begegnungen“

Frank Vogelsang, Hubert Meisinger (Hg.): Über Darwin hinaus?!, 2010

Frank Vogelsang, Hubert Meisinger (Hg.):
Über Darwin hinaus?!
Die unabgeschlossene Geschichte des naturwissenschaftlichen Fortschritts
Dritte interdisziplinäre Werkstatt
Dokumentation der Tagung 24/2009
(= Begegnungen 25)
Bonn 2010
ISBN 978-3-937621-32-6
15,00 Euro

Das Buch ist über den Buchhandel oder direkt bei der Akademie zu bestellen.
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