Stephan Grünewald: Wie entwickelt sich die deutsche Gesellschaft?

Akademiegespräch mit Stephan Grünwald, Psychologe, Autor und Gründer des rheingold Instituts

Wie entwickelt sich die deutsche Gesellschaft? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Akademiegesprächs, das Dr. Frank Vogelsang mit Stephan Grünwald, dem Gründer des rheingold Instituts, einem der führenden Institute zur Markt- und Gesellschaftsanalyse, geführt hat. Stephan Gründwald spricht darin über seine Beobachtungen zur deutschen Gesellschaft.

Stephan Grünewald: Wie entwickelt sich die deutsche Gesellschaft?

Die Tiefenanalyse der durchgeführten Interviews des rheingold Instituts zeigen: Deutschland war schon vor der Corona Pandemie eine aufgewühlte Gesellschaft. Für die Mehrheit der Gesellschaft bedeutet das keine offene Armut oder prekäre Lebensverhältnisse, nichtsdestotrotz ein tiefes und diffuses Gefühl der Bedrohtheit. Die als gut, aber fragil erfahrene Gegenwart in Deutschland drohen demnach Gefahren aus anderen Gegenden der Welt und durch eine ungewisse Zukunft.

Grünewald bietet für die Interpretation dieses psychologischen Dispositivs, des Lebensgefühls, eines großen Teils der deutschen Gesellschaft das an Tolkien angelehnte Metapher des Auenlandes an. Zugleich diagnostiziert er zunehmende Spaltungsprozesse in der Gesellschaft. Wie kann man in der Gesellschaft wieder ein aktives, optimistisches Verhältnis zur Gestaltung der Zukunft gewinnen?

Zur Person:
Stephan Grünewald ist Diplom-Psychologe, Mitbegründer des renommierten rheingold-Instituts und Bestsellerautor. Der Psychologe der Nation“ (Frankfurter Allgemeine) führt dort mit seinen Kollegen jedes Jahr mehr als 5000 Tiefeninterviews zu aktuellen Fragen aus Markt, Medien und Gesellschaft durch.

Grünewald wurde am 8. November 1960 geboren und studierte Psychologie an der Universität Köln. Ein Schwerpunkt seines Studiums lag dabei in der psychologischen Morphologie bei Prof. Wilhelm Salber. 1987 setzte er zusammen mit Jens Lönneker die Idee um, ein Institut für qualitative Markt- und Wirkungsanalysen zu etablieren, welches 1997 zu rheingold Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen umbenannt wurde.

Der rheingold-Geschäftsführer ist zusätzlich ausgebildeter Therapeut in analytischer Intensivbehandlung. Er hat seit 1990 zahlreiche Fachbeiträge und Studien zu den Themen Markenführung, Werbewirkung, Lebensalltag, Jugend und Kultur in Printmedien, aber auch in TV- und Hörfunkbeiträgen veröffentlicht. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit zählt die Trend- und Gesellschaftsforschung.

Veröffentlichungen:
Deutschland auf der Couch (2006)
Köln auf der Couch (2008)
Die erschöpfte Gesellschaft (2013)

Quelle und mehr Informationen: stephangruenewald.de