Die christliche Theologie ist in der Vergangenheit immer wieder der Versuchung erlegen, sich selbst als unumstößliches Weltwissen und Weltdeutung zu verstehen. Doch damit untergräbt die Theologie ihre eigene Basis. Die christliche Theologie lebt von der Unterscheidung zwischen Gott und Mensch. Sie ist geprägt von der Erkenntnis der Endlichkeit und Vorläufigkeit allen menschlichen Wissens. Das gilt natürlich auch für die Theologie selbst. Die strikte Beachtung der Endlichkeit führt zu einer weisheitlichen Theologie, die stets um die Grenze ihrer eigenen Aussagen weiß und darum ringt, bei aller Endlichkeit und Vorläufigkeit ein möglichst vollgültiges Zeugnis von Gottes Wahrheit zu geben. Diese Diskrepanz kann aber nicht aufgelöst, sondern nur auf immer neue Weise thematisiert werden. Eine weisheitliche Theologie ist eine spannungsvolle Theologie, die immer um die Zeugniskraft ihrer Aussagen ringt. Die Annäherungen an eine weisheitliche Theologie wurden in vielen Veranstaltungen in Kooperation mit Prof. Johannes von Lüpke, Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel, erprobt.
